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Inhaltsverzeichnis
- Steckdosen – Energie aus dem Netz
- Wandsteckdosen: Planung, Lage und Anzahl
- Zwischensteckdosen
- Steckdosenleisten
- Steckdosen überprüfen
- Was muss ich bei kindersicheren Steckdosen beachten?
- Funksteckdosen bringen Komfort ins Haus
- Schutzklassen und Schutzarten
- Brauchen Steckdosen in Feuchträumen zwingend einen Deckel?
1. Steckdosen – Energie aus dem Netz
Ob Fernseher, Waschmaschine, Computer oder Ladegerät – all diesen Geräten gemein ist der Netzstecker zum Anschluss an eine Steckdose. In unseren Haushalten stellen Steckdosen 230 V Wechselstrom bereit.
1.1 Welche Arten von Steckdosen gibt es?
Steckdosen lassen sich nach dem Installationsort grundsätzlich in zwei Gruppen einteilen:
- Steckdosen für den Innenbereich
- Steckdosen für Außenbereiche
Im Außenbereich installierte Steckdosen sind der Witterung ausgesetzt und daher gegen das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit besonders geschützt. Führende Hersteller wie Jaeger-Busch, Gira und Delphi haben eine Vielzahl von Ausführungen für die Aufputz- und Unterputz-Montage im Programm:
- Steckdosen mit Schalter
- Steckdosen mit USB-Anschlüssen
- Steckdosen mit Überspannungsschutz
- Steckdosen mit Fehlerstromschutz
- Steckdosen mit Klappdeckel
- Steckdosen mit Orientierungslicht
- Feuchtraumsteckdosen
- Kindersichere Steckdosen
- Funksteckdosen für das SmartHome
1.2 Worauf muss ich beim Kauf achten?
Für den Kauf einer Steckdose sollten qualitative Aspekte im Vordergrund stehen – unabhängig davon, ob Sie online kaufen oder im Baumarkt. Wo sollen die Steckdosen installiert werden und welche Geräte werden hauptsächlich betrieben? Hiervon hängt sowohl die Schutzklasse als auch die Ausstattung mit Features wie USB-Port und Überspannungsschutz ab. Zu klären ist auch, ob eine Unterputz- oder eine Aufputz-Montage ansteht. Im Design sollen Steckdosen oft zu einem Lichtschalter oder anderen installierten Komponenten passen – auch dies kann einen Einfluss auf die Auswahl haben.
1.3 Wie funktioniert eine Schutzkontaktsteckdose?
Schutzkontaktsteckdosen erden beim Einführen eines Schukosteckers das angeschlossene Gerät, noch bevor der Stromkreis geschlossen wird. Die Erdung erfolgt über zwei metallische Kontakte an den seitlichen Nuten des Schukosteckers. Wandsteckdosen nehmen auch flache Eurostecker von Geräten mit weniger als 2,5 A Stromaufnahme sowie ungeerdete Konturenstecker auf. Bei Geräten mit Eurostecker wird ein Kontakt mit spannungsführenden Bauteilen konstruktiv unterbunden, daher lässt sich bei diesen Geräten auf einen Schutzleiter verzichten. Die in Steckdosenverteilern verwendeten Eurosteckdosen nehmen nur Eurostecker auf.
2. Wandsteckdosen: Planung, Lage und Anzahl
Bei Neubau oder Sanierung gibt ein Installationsplan die Anzahl und Position der Wandsteckdosen vor. Vor allem in der Küche richten sich die Installationspunkte der Steckdosen am Aufstellort von Großgeräten wie Waschmaschine, Geschirrspüler und Kühlschrank aus. Leistungsstarke Geräte oberhalb der Arbeitsplatte sind ebenfalls im Vorfeld zu berücksichtigen. Geräte wie Wasserkocher, Kaffeeautomat und Toaster haben einen hohen Strombedarf.
2.1 Wie viele Steckdosen pro Sicherung?
Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, denn für die elektrotechnische Planung sind Normen zu beachten, die sich nach Ausstattungswerten und Gesamtlast einer Wohneinheit richten. Bei der Ausstattung eines häuslichen Stromnetzes mit Anschlüssen wird daher oft mit Erfahrungswerten gearbeitet.
2.2 Wie viele Steckdosen brauche ich pro Raum?
Auf Grund der Vielzahl elektrischer Küchengeräte ist in der modernen Küche die Installation von mindestens acht Einfach- oder Zweifachsteckdosen zu empfehlen. Die Steckdosenplätze sollten auch den Anschluss von Kommunikations- und IT-Geräten wie TV, Laptop und Ladegeräten berücksichtigen. Im Wohnzimmer wollen vor allem Unterhaltungsgeräte mit Strom versorgt sein. Für Fernseher, Spielkonsole, Router, Multimediaanlage, Telefon und diverse Ladegeräte sind genug Steckplätze vorzusehen. Experten empfehlen im Wohnzimmer 11 bis 18 Steckdosenplätze. In Kinderzimmer, Arbeitszimmer und Hobbyraum richtet sich Anzahl der zu installierenden Steckdosen nach der Art der Nutzung und dem Leistungshunger der in diesen Räumen genutzten Geräte.
2.3 Montage: Unterputz und Aufputz
Bei der üblichen Steckdosen Unterputz Installation schließen die Steckdosen bündig mit der Wand ab. Auch die Zuleitungen bleiben unter dem Putz verborgen. Um Berührungen mit dem Steckdosenträger auszuschließen und die Elektrik vor mechanischen Schäden und Flüssigkeiten zu schützen, umschließt ein Rahmen die installierte Steckdose. Der Steckdosen Rahmen dient gleichzeitig einem sauberen optischen Abschluss mit dem Untergrund. Im Wohnbereich erfolgt die Anbringung von Steckdosen und Zuleitungen innerhalb von Installationszonen. In der Regel werden Wandsteckdosen 30 cm über dem fertiggestellten Fußboden installiert. Diese Anordnung gilt jedoch nicht für Räume wie Badezimmer und Küchen. Steckdosen Aufputz Montagen sind in Feuchträumen, Werkstätten und anderen gewerblich genutzten Räumen üblich.
2.4 Wie schließe ich eine Steckdose an und was muss ich beachten?
In älteren Gebäuden tritt oft der Bedarf nach einer Erweiterung der vorhandenen Steckdosenanschlüsse auf. Die Installation und Reparatur von Steckdosen und Schaltern ist mit hohen Gefahren verbunden. Eine Personengefährdung kann auch nach einer vermeintlich korrekt durchgeführten Installation auftreten, etwa wenn Zuleitungen vertauscht wurden. Wer über keine Erfahrungen mit Elektroinstallationen verfügt, sollte die Montage daher einem Elektrofachbetrieb überlassen. Eine Alternative zur Verlegung weiterer Wandsteckdosen sind Zwischensteckdosen und Steckdosenleisten. Mit ihnen lassen sich auch ohne Installationsaufwand schnell neue Steckplätze schaffen. Hierbei sind jedoch einige Punkte zu beachten, um Gefahren beim Betrieb von Mehrfachsteckdosen vorzubeugen.
2.5 Wie gefährlich ist ein Stromschlag aus der Steckdose?
Ein Stromschlag im Haushalt kann eine lebensgefährliche Auswirkung haben. Zu bedenken ist, dass Wechselstrom erheblich gefährlicher als Gleichstrom. Für das Ausmaß der Schädigung ist daneben die Spannung, die Stromstärke und die Einwirkzeit entscheidend. Eine erhöhte Gefahr besteht, wenn Herz und Lunge einbezogen sind. Aus diesem Grund sollten Laien auch von einfachen Elektroinstallationen Abstand nehmen und im Zweifel einen Fachbetrieb beauftragen.
3. Zwischensteckdosen
Eine Zwischensteckdose kann aus einer Schukosteckdose und zwei Eurosteckdosen bestehen oder darf bis zu vier Eurosteckdosen besitzen. Die Zwischensteckdose wird einfach in eine Wandsteckdose eingesteckt. Zu beachten ist die maximale elektrische Belastbarkeit der Zwischensteckdose. Mit einer Zwischensteckdose lässt sich eine Wandsteckdose auch nachträglich mit Schalter und USB-Anschlüsse ausstatten. Eine mit Überspannungsschutz ausgestattete Zwischensteckdose schirmt vor Spannungsspitzen ab und signalisiert auf LEDs den ordnungsgemäßen Erdungs- und Gerätestatus. Zwischensteckdosen sind auch mit integriertem Fehlerstromschutzschalter als Personenschutzsteckdosen erhältlich. In Deutschland ist die Installation von FI-Schutzschaltern erst seit 2009 für alle Stromkreise verpflichtend. Für ältere Wohnungen ist eine Nachrüstung mit den Sicherheitseinrichtungen nicht vorgeschrieben. Mit einer Personenschutzsteckdose lassen sich zumindest einzelne Geräte gegen Fehlerströme absichern. Bei einem Fehlerstrom trennt sich die Personenschutzsteckdose innerhalb von Millisekunden vom Stromnetz und schützt den Anwender vor gefährlichen Stromschlägen.
4. Steckdosenleisten
Mit einer Steckdosenleiste lassen sich mehrere Geräte über eine einzige Wandsteckdose betreiben. Einfache Ausführungen sind seit vielen Jahren am Markt und besitzen meist drei bis acht Steckplätze für Geräte mit Schuko- und Eurostecker. Mehrfachsteckdosen dürfen nicht hintereinander gesteckt werden. Die maximale Belastbarkeit einer Steckdosenleiste ist auf der Verteilersteckdose angegeben. Mit einem zentralen Ein- und Ausschalter ausgestattete Mehrfachsteckdosen trennen alle eingesteckten Geräte gleichzeitig vom Stromnetz. Mit einzelnen Schaltern versehen Mehrfachsteckdosen lassen auch die Abschaltung einzelner Steckplätze zu, allerdings sollten Verbraucher bei diesen Modellen auf Grund der immanenten Verpolungsgefahr auf eine 2-polige Auslegung der Schaltung achten. Einige Steckdosenleisten besitzen USB-C PD (Power Delivery) Steckplätze, die ein schnelles Aufladen von Smartphones und anderen Endgeräten mit USB-Stromversorgung erlauben. Viele Steckdosenleisten werden zur Stromversorgung von Computern und dem PC untergeordnete Geräte wie Monitor und Drucker genutzt. Mehrfachsteckdosen mit Überspannungsschutz und Master-Slave-Funktion steigern im IT-Bereich Sicherheit und Komfort. Einige Steckdosenleisten besitzen Vorrichtungen zur stationären Befestigung mit Schrauben. Viele Nutzer verwenden Steckdosenleisten aber auch lose oder fixieren sie mit Kabelbindern.
5. Steckdosen überprüfen
Durch eine technische Überprüfung aller Wandsteckdosen in Haushalt erzielen Verbraucher Gewissheit, ob die Steckdosen ordnungsgemäß und sicher installiert wurden. Dies kann zum Beispiel nach einem Einzug in eine neue Wohnung erwünscht sein, um unsichere oder fehlerhafte Installationen zu erkennen. Mit einem Steckdosenprüfer lässt sich der technische Status der Steckdosen schnell feststellen. Das an einer Seite mit einem Netzstecker ausgestattete Prüfgerät wird einfach in die zu testende Wandsteckdose gesteckt. Der Steckdosenprüfer zeigt dem Nutzer optisch an, ob eine Vertauschung von Neutralleiter und Schutzleiter vorliegt und ob die Steckdose ordnungsgemäß geerdet ist.
6. Was muss ich bei kindersicheren Steckdosen beachten?
Eine Steckdose mit Kindersicherung lässt den Strom nur fließen, wenn beide Pole gleichzeitig belegt werden. Neben dem erhöhten Berührungsschutz sind einige kindersichere Steckdosen zusätzlich mit einem Timer ausgestattet, der die Dose nach einem vom Anwender bestimmten Zeitraum stromlos schaltet. Kindersichere Steckdosen sind äußerlich nicht von konventionellen Wandsteckdosen zu unterscheiden, aber meist eindeutig markiert. Eine einfache Drehsicherung erschwert zwar die Nutzung einer Steckdose, ist jedoch kein Ersatz für eine kindersichere Steckdose. Der Einsatz einer Drehsicherung ist gemäß VDE-Norm zudem nicht erlaubt, da der Adapter angeschlossene Geräte über zulässige Grenzwerte hinaus erhitzen kann.
7. Funksteckdosen bringen Komfort ins Haus
Eine Funksteckdose ist vielseitiger und bequemer zu handhaben als ihr Vorläufer, die analoge Zeitschaltuhr. Mit steuerbaren Steckdosen lässt sich durch Schalterprogramme der Einschaltzeitpunkt und die Einschaltdauer eines angeschlossenen Geräts bequem aus der Ferne steuern. Die Bedienung erfolgt per Fernbedienung, über das Festnetztelefon oder per Smartphone-App. Funksteckdosen werden gern zum Schutz gegen Einbrecher genutzt. Das unregelmäßige und nutzertypische Einschalten von Licht und Musik täuscht die Anwesenheit der Bewohner vor und schreckt Täter ab. Neben einzeln ansteuerbaren Zwischensteckdosen ist auch die Einbindung in eine SmartHome-Zentrale möglich. Kann der Router die Ansteuerung per WLAN übernehmen, erübrigt sich auch die Anschaffung einer eigenen Basisstation.
8. Schutzklassen und Schutzarten
Die nach einem DIN-Normenkatalog aufgestellten Schutzarten und Schutzklassen spielen vor allem für Außeninstallationen und die Auswahl von Feuchtraumsteckdosen eine Rolle. An der Schutzklasse und der zugeordneten IP-Nummer lässt sich erkennen, wie gut eine Steckdose gegen Staub und Wasser geschützt ist. Die erste Ziffer in der IP-Kennung zeigt den Berührungsschutz an. Die zweite Ziffer in der IP-Nummer zeigt das Ausmaß des Wasserschutzes an. So besitzt beispielsweise eine IP54 Steckdose einen hohen Staubschutz und ist gegen Sprühwasser geschützt, hält aber nicht der Bestrahlung mit einem Hochdruckreiniger stand. In Umgebungen wie Werkstätten und Parkhäusern bieten schlagfeste Steckdosen erhöhten Schutz gegen Beschädigungen. Der Schlagschutz wird in Joule ausgegeben und ist in Klassen von 1 bis 10 kategorisiert.
9. Brauchen Steckdosen in Feuchträumen zwingend einen Deckel?
In Bereichen, in denen Feuchtigkeit oder Nässe anfällt, müssen die installierten Steckdosen eine adäquate Schutzklasse besitzen. Einen Deckel müssen in Badezimmern angebrachte Steckdosen nicht besitzen. Bei der Planung sind allerdings die Schutzbereiche zu beachten. In Umgebungen, in denen ständig erhöhte Feuchtigkeit anfällt, müssen Feuchtraumsteckdosen gemäß DIN VDE 0100-737 mit einer adäquaten Schutzklasse sowie einem Klappdeckel ausgestattet sein. Dies gilt etwa für die Installation im Umfeld von Schwimmbädern oder Waschanlagen.
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